Ab Januar 2023 finden unsere Vorträge vorerst wieder in einem Zoomraum statt.
 
Einen Link erhalten Sie nach vorheriger Anmeldung unter Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! kurz vor der Veranstaltung zugesandt.
 
Anmeldungen können bis zum Montag vor der Veranstaltung berücksichtigt werden.
 
Bitte berücksichtigen Sie, dass die Teilnehmeranzahl auf 100 Teilnehmer begrenzt ist.
 
Eine Zertifizierung wird jeweils beantragt.
 
Entsprechende Bestätigungen zur Anrechnung von Fortbildungspunkten erhalten Sie von uns, wenn Sie uns nach der Veranstaltung kontaktieren.
 
Für Mitglieder der Psychotherapeutenkammer Berlin genügt es, wenn Sie uns zeitnah Ihren Namen und Ihre Barcodenummer bei der Kammer per E-Mail übermitteln. Diese Angaben werden dann von uns auf einer Teilnehmerliste der Kammer mitgeteilt. Die Punkte werden somit automatisch gutgeschrieben. Mitglieder der Ärztekammer Berlin benötigen für ihre Kammer eine auf ihren Namen lautende Teilnahmebescheinigung zur Einreichung bei ihrer Kammer, die wir Ihnen auf Wunsch gerne elektronisch zusenden. Das Gleiche gilt für Mitglieder anderer Kammern, die dann bei ihrer Kammer die jeweiligen Modalitäten für die Anrechnung von Punkten erfragen müssten.
 
Wir laden Sie - auch im Namen des Vorstands des IPB - ganz herzlich ein, an unseren Öffentlichen Vorträgen teilzunehmen.
 
Edna Baumblatt-Hermanns und Vera Rüster 

 

Vortragsreihe 2023-2024:

 

Der "Einbruch" der Digitalisierung

Der kommende Zyklus unserer Vorträge wird zum einen das Thema des letzten Zyklus fortsetzen, in dem der Körper in vielfältigen Perspektiven im Mittelpunkt stand.

Neu hinzukommt das Thema Digitalisierung mit den vielfältigen Aspekten, mit denen sie unser Leben, unsere Beziehungen und unsere Behandlungen als Psychoanalytiker beeinflusst.

Wir denken, dass sich gerade auch aus den zunächst als Gegensatz erscheinenden Themen Körper und Digitalisierung spannende Querverbindungen zwischen den Vorträgen ergeben können.

 

Vorträge jeweils 20.30 Uhr


Mittwoch, 15.11.2023

 

Dr. Stefanie Sedlacek

 

Virtuelles Begehren? Der Körper in psychoanalytischer Fernbehandlung

 
In diesem Vortrag untersucht Stefanie Sedlacek, wie die Beziehung des analytischen Paars in einer Behandlung mit Hilfe von digitalen Medien und damit in einer doppelt virtuellen Beziehung erlebt wird, wenn die körperliche Präsenz des Anderen nicht gegeben ist. Sie führt aus, dass die »Fern-Analyse« eine Regression auf idealisierte Objektimagines befördere, weil sie in einem doppelt virtuellen Raum – dem des Mediums und dem der Psychoanalyse – angesiedelt sei. Beide Räume ziehen einen Angriff auf oder zumindest eine Labilisierung der Abwehr nach sich und zielen dabei in den Bereich der virtuell unsterblichen Wunschregungen (Freud, 1933). Anhand eines Fallbeispiels wird diskutiert, wie vorher unterdrückte biographische Erinnerungen, die nur als körperliches Erleben und Schmerz wahrgenommen worden waren, in der doppelten Virtualität abgebildet und erlebt werden konnten, so dass sie für die Patientin unabweisbar und einer Bearbeitung zugänglich wurden. So gelangen emotionale Einsicht und vertieftes Verstehen. Die Realität der unerfüllten Sehnsucht wurde erfahr- und bewältigbar mit Hilfe des medialen Containers in Begleitung des real interessierten Anderen.
 
Stefanie Sedlacek, MA, Dr. phil., Diplom Psychologin, Lehr- und Kontrollanalytikerin der DPG, DGPT und IPA, ist in eigener Praxis in Berlin niedergelassen. Seit den 1990er Jahren ist sie Dozentin am Psychoanalytischen Institut Berlin (PaIB) und hatte dort seit den 2000er Jahren verschiedene Leitungsfunktionen inne. Ein Arbeitsschwerpunkt sind Übersetzungen psychoanalytischer Aufsätze aus dem Englischen. Sie ist im Board des International Journals of Psychoanalysis und war Mitglied im Übersetzerbeirat von dessen ins Deutsche übersetztem Jahrbuch „Internationale Psychoanalyse“. Sie ist Gutachterin des Psychoanalytic Quartely und Mit-Herausgeberin der PSYCHE. Lehraufträge an der New York University, sowie der TU, der FU und der IPU, alle Berlin. Ihre Vorträge und Veröffentlichungen reichen von Studien zu Ausbildungsfragen bis zu Fragen der Behandlungstechnik und Fallstudien. Zuletzt hat sie zusammen mit Herbert Will das Doppelheft 2023 der PSYCHE herausgegeben (Titel:“ Spielarten der Praxis“).
 
 
Mittwoch, 17.01.2024

 

Dr. Sebastian Leikert

 

Wie kann man Vorsprachliches zur Sprache bringen? - Die somatische Narration als Methodik für das Durcharbeiten und Symbolisieren des Körpergedächtnis

 
Psychoanalytische Forschung bezieht sich immer stärker auf Symptome, die als namenlose Ängste, unrepräsentierte Zustände oder als autistische Barrieren beschrieben werden. Es setzt sich die Überzeugung durch, dass neurotische Patienten nur einen Teil unserer Patienten ausmachen und dass wir neue Konzepte und Arbeitsweisen brauchen, um mit schwer gestörten Patienten, bei denen wesentliche Teile des unbewussten Materials nicht symbolisiert sind, konstruktiv arbeiten zu können. Ich gehe davon aus, dass Entwicklungstraumata hier eine prominente Rolle spielen und dass das Trauma nicht allein die symbolischen Verarbeitungsstrategien zerstört, sondern vor allem das Körperselbst desorganisiert. Es ist daher sinnvoll zwischen dem symbolischen Unbewussten (neurotische Konflikte) und dem körperlichen unbewussten (traumatische Beschädigungen) zu unterscheiden. Mit einem Video des Still-Face-Experiments von Tronick wird erläutert, wie sich durch den Zusammenbruch des Affektdialogs zwischen Mutter und Säugling ein Trauma bildet. Das Konzept des verkapselten Körperengramms beschreibt den Aufbau und die Abwehrmechanismen des körperlichen Unbewussten.

Vor allem aber wird gezeigt, mit welcher therapeutischen Arbeitsweise das körperliche Unbewusste im analytischen Setting einbezogen werden kann. Es geht darum, den Traumaspuren, die sich im Körper eingeschrieben haben, eine Stimme zu verleihen. Die Patientin oder der Patient wird eingeladen, Körpergefühle zu beschreiben. Auf diese Weise wird die oft katastrophale Weise erkundet, wie Traumatisierte in ihrem Körper wohnen. Im Erkunden der dysfunktionalen Spannungsmuster gelingt zugleich ein Durcharbeiten und eine Transformation des zuvor Abgespaltenen. Ein klinisches Beispiel erläutert die Arbeitsweise.

Dr. en psychanalyse Sebastian Leikert, Psychologischer Psychotherapeut, Psychoanalytiker (DGPT, DPG), niedergelassen in eigener Praxis in Saarbrücken, Lehranalytiker, Dozent, Supervisor am Institut für Psychoanalyse und Psychotherapie Heidelberg Mannheim e. V. (DGPT) sowie am Saarländischen Institut für Psychoanalyse und Psychotherapie (DPG), Lehraufträge an der Universität Karlsruhe, Vorsitzender der Deutschen Gesellschaft für Psychoanalyse und Musik e.V., Leiter der DPV-AG Leiblichkeit – Transformation –  Behandlungstechnik, Mitglied der Redaktion des „International Journal of Psychoanalysis“ und „Psychoanalytic Quaterly“
 
 
Mittwoch, 14.02.2024

 

Julia Katharina Degenhardt

 

#BorderlineRecovery: Überlegungen zum medial inszenierten Genesungswunsch auf Instagram 

 
Der Vortrag beschäftigt sich mit psychisch erkrankten Instagram-Usern und deren konflikthaften Wünschen und Ängsten. Vielfach wird in der digitalen Sphäre Heilung von psychischen Leiden gesucht. Auf sogenannten Recovery-Accounts werden die persönlichen Krankheitsgeschichten multimedial anhand von Texten, Fotos und Videos inszeniert. Es soll sich auf die Spur der unbewussten Bedeutungs- und Bedürfnisdimensionen dieser digitalen Inszenierung von Leidensgeschichten und Heilungswünschen begeben werden. Ein besonderer Fokus liegt darauf, wie die spezifischen digitalen Funktionen mit psychischen Funktionen korrespondieren, diese womöglich prothesenartig restituieren oder gar degenerieren. Es werden Ergebnisse aus der tiefenhermeneutischen Interpretation dreier themenzentrierter Forschungsinterviews mit Recovery-Account-Betreiberinnen vorgestellt, die abschließend gemeinsam diskutiert werden können
 
Julia Katharina Degenhardt, geb. 1994, ist Psychologin (M.A.) und promoviert an der Goethe-Universität Frankfurt und der IPU Berlin zur Psychodynamik des Digitalen. Sie befindet sich in Weiterbildung zur Psychoanalytikerin und tiefenpsychologisch fundierten Psychotherapeutin am IPB Berlin und arbeitet in der Bibliothek der IPU, wo sie ein digitales Veröffentlichungsorgan für psychoanalytische Fachliteratur mit dem Namen „OEDIPUB“ aufgebaut hat.
 
 

Mittwoch, 20.03.2023

 

Dr. Alf Gerlach

 

Der Verlust der Intimität - Social Scoring im autoritäten Staat, Self Disclosure im Internet

 
Zum Handwerkszeug des Psychoanalytikers gehört das Angebot eines geschützten Raumes, in dem auch das Intime des Patienten, das wir als schützenswertes Eigenes verstehen können, zu Gehör kommen kann. Das geschieht in oft ungewohnter und für Patienten wie Analytiker überraschender Weise, wenn Abkömmlinge des Unbewussten ins Sprechen und Handeln drängen. Der notwendige Schutz wird dabei durch den äußeren Rahmen, aber auch durch die abstinente Haltung des Analytikers garantiert. Deshalb verträgt die analytische Situation keine Einmischung eines äußeren Dritten, und es erfordert Anstrengung beider Beteiligter, auch die Zensur des „inneren Dritten“ in Schach zu halten.

Neue digitale Möglichkeiten können diesen Raum verändern. Das „Social Scoring“ autoritärer Staaten droht den Raum des Intimen bei jedem Einzelnen einzuengen, erlaubt den kontrollierenden Zugriff auf Aspekte des Fühlens, Denkens und Handelns der Subjekte. Zugleich wirken neue soziale Medien als geheime Verführer, Aspekte des eigenen Selbst zu enthüllen, sich auf den neuen Bühnen der virtuellen Realität zu zeigen. Diese Entwicklungen können auch den Bereich des „Intimen“ verändern und Wirkungen bis in den analytischen Raum zeigen.

Alf Gerlach, Dr.med.habil. Dipl.-Soz., arbeitet als niedergelassener Psychoanalytiker in Saarbrücken. Er ist Lehranalytiker der DPV, DPG und IPA. Seit dem Jahr 2000 leitet er die Ausbildung chinesischer Psychiater und Psychologen am Shanghai Mental Health Center. Als Co-Chair des China-Committee der IPA ist er auch verantwortlich für den Aufbau einer IPA study group in China. Zahlreiche Veröffentlichungen zur klinischen Psychoanalyse, Ethnopsychoanalyse und psychoanalytischen Filminterpreation, z.B. „Die Tigerkuh. Ethnopsychoanalytische Ekundungen“, „Filmräume, Leinwandträume“ (mit C. Pop). Mit M. Elzer ist er Herausgeber des Buches „Analytische und tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie“, das in Englisch, Chinesisch und Deutsch erschienen ist.
 
 
Mittwoch, 19.06.2024

 

Dr. Johannes Döser

 

"Auf zum Merkur!" K.I. als Transformator und Zerstäuber des Unbewussten Psychoanalytische Untersuchung eines futuristischen Abwehrvorgangs der Melancholie unserer Gegenwart

Grundlage dieser Untersuchung ist Freuds Arbeit über den Umgang mit der Vergänglichkeit angesichts der Schmerzflucht vor dem Verlust bzw. der Abwehr schwer erträglicher Ängste vor Tod und Zerstörung.  
Der Vortrag geht der Frage nach, in welcher Weise die rasante Weiterentwicklung der künstlichen Intelligenz am Beispiel von ChatGPT die unbewusste Angst vor dem analogen Leben und seinem Eros gleichzeitig intensiviert wie ideologisch verkapselt.

Dr.med. Johannes Döser, Facharzt für Psychosomatik, Psychotherapie sowie Kinder-und Jugendpsychiatrie. Psychoanalytiker für Erwachsene, Kinder und Jugendliche (DPV/IPV) in freier Praxis in Essen-Werden. Lehranalytiker, Supervisor und Dozent in der psychoanalytischen Arbeitsgemeinschaft Köln-Düsseldorf. Balintgruppenleiter (DBG), Gruppenanalytiker (D3G), Leiter der Aus- und Weiterbildung für Kinder- und Jugendlichenpsychoanalyse der DPV/IPA. Im Vorstand der Loch-Stiftung. Veröffentlichungen zu klinischen, kulturpsychoanalytischen und metapsychologischen Fragestellungen (u.a. zu Angst, Depression, Schmerz, Sublimierung, Traum, Kreativität). Verschiedene interdisziplinäre Projekte zu Themen aus Dichtung, Musik, Malerei, Film, Religion und Politik.
 
 
 

Aktueller Informationsabend


für die Aus- und Weiterbildung zum Psychologischen Psychotherapeuten im Vertiefungsgebiet - „psychoanalytisch begründete Verfahren“ (analytische Psychotherapie, tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie)

und

für die Aus- und Weiterbildung zum Psychologischen Psychotherapeuten im Vertiefungsgebiet „ tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie"

am IPB
 
 
 
Termin:
11.04.2024, 20:15 Uhr
 
Ort:
IPB Institut für Psychoanalyse, Psychotherapie und Psychosomatik Berlin e.V. , Helgoländer Ufer 5, 10557 Berlin
 
 
Anmeldung unter: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!
 
 
Bewerbungsschluss: wird noch bekannt gegeben
 
Besprechung der Bewerbungen: wird noch bekannt gegeben
 
 
 
Stand: 04.2024

 

 
 

 

 

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