Bitte beachten Sie, dass mit dem Beginn des nächsten Vortragszyklus

am Mittwoch, den 17. September 2025 um 20 Uhr 30 

unsere Vorträge wieder in Präsenz am IPB am Helgoländer Ufer 5 stattfinden werden.

 

MACHT - OHNMACHT - GRENZEN

 

Die Vorträge dieses Zyklus spannen einen weiten Bogen:  Ausgehend von Überlegungen zum Thema „Grenzen“ und ihren Veränderungen durch die Globalisierung, die uns in immer stärkerem Ausmaß mit dem Fremden in Kontakt bringt, und der revolutionären Ausweitung der digitalen Welt, in der  bisher Unmögliches möglich wird, bis hin zur – durch digitale Möglichkeiten befeuerten - omnipotenten Verleugnung der Existenz von Grenzen, wie sie uns zum Beispiel mit dem Vergehen der Zeit und der Endlichkeit unseres Lebens gesetzt sind.

Dabei nähern sich die Referent:innen diesen Themen unter sehr unterschiedlichen Perspektiven und beleuchten neben den Fragen der Grenzen in inneren und äußeren Räumen auch Wechselprozesse zwischen Eigenem und Fremdem, Fragen nach dem geschlechtlichen Körper, der Hautfarbe, dem Klimawandel und Ereignissen der Zeitgeschichte.

Wir freuen uns auf Ihre Teilnahme und auf anregende Diskussionen.

 

Mittwoch

17. September 2025

20 Uhr 30

 

Peter Wuzella

Mamas Hamas - über das Fremde im Anderen
Intersubjektivität, chronisches Enactment und andere Grundtatsachen psychoanalytischen Arbeitens

 

Rund um eine Fallbeschreibung versammelt der Autor seine Gedanken um sich der Frage zu nähern, wie genau, beim psychoanalytischen Arbeiten, etwas in den Anderen kommt. Erzählungen und Figuren aus seiner hochpersönlichen Erfahrungswelt, sein Aufwachsen an der österreichisch jugoslawischen Grenze, seinen toten Großvater oder den Unfalltod Jörg Haiders, verknüpft der Autor mit Vorgängen in seiner Praxis, insbesondere wenn die genannten Figuren während einer Sitzung in der Reverie des Analytikers auftauchen.

Peter Wuzella ist klinischer Psychologe, Psychoanalytiker und niedergelassen in freier Praxis in Wien. Ausgebildet am Wiener Arbeitskreis für Psychoanalyse (IPV) ist er dort seit 2016 Lehranalytiker und aktuell Vorsitzender der Ausbildungskommission (Director of Training).
Neben seiner Lehrtätigkeit hält er regelmäßig Vorträge, z.B. im Rahmen der Sigmund Freud Vorlesungen in Wien, zuletzt in Basel (DipsaT 2024).

 

 

Mittwoch

21. Januar 2026

20 Uhr 30

 

Sylvia Schulze

Projektionen in Haut: Race und Weißes Nichtwissen in der Psychoanalyse

 

Die Vortragende beschreibt den gescheiterten Analyseversuch mit einem Patienten, der in konkretistischer Weise ein tiefgreifendes Minderwertigkeitserleben in seine Schwarze Haut projizieren musste. Die daraus resultierende phantasierte Kontamination von Haut (-Farbe) wird als eine komplizierte Verschränkung von individuellen und kollektiven projektiven und introjektiven Prozessen diskutiert. Das Haut-Ich des Patienten erscheint sowohl durch rassifizierende Zuschreibungen von außen als auch durch Projektionen seines Gefühls, grundsätzlich verkehrt zu sein, beschädigt. Die daraus resultierende Phantasie, weder in sich selbst noch im Objekt Schutz und Behausung zu finden, aktualisierte sich im analytischen Raum. Das Scheitern der analytischen Beziehung weist auf Grenzen hin  ̶  zwischen der Weißen Analytikerin und dem Schwarzen Patienten. Dies wird im Rahmen der Konzeptualisierung von innerem Rassismus, Race und Weißem Nichtwissen diskutiert und zu verstehen versucht.

Sylvia Schulze ist Dipl.-Psychologin und Psychoanalytikerin in eigener Praxis in Berlin, Dozentin und Lehranalytikerin (DPG, IPV, DGPT) am Psychoanalytischen Institut Berlin im Institut für Psychotherapie (PaIB). Verschiedenste Veröffentlichungen zu Neid, Verachtung, Rassismus und behandlungstechnischen Fragen. Preisträgerin des Elisabeth Young-Brühl Prejudice Award der Internationalen Psychoanalytischen Vereinigung (2019).

https://www.ifp-berlin.de/wp-content/uploads/2022/10/X025-03_Publikationen_Schulze_2025.pdf

 

 

Mittwoch

18.Februar 2026

20 Uhr 30

 

Heinz Weiß

Die ‚elementaren Tatsachen des Lebens‘ in einer Zeit der omnipotenten Illusionen

 

Ausgehend von Roger Money-Kyrles Konzept der ‚elementaren Tatsachen des Lebens‘ werden am Beispiel des Umgangs mit der Klimakrise, der Geschlechterdifferenz und der Endlichkeit aller menschlichen Erfahrungen die Gefahren omnipotenten Denkens aufgezeigt, das dazu verführen kann, diese Lebenstatsachen zu verzerren und zu umgehen. Es wird untersucht, welchen Beitrag die Psychoanalyse leisten kann, um solche ‚Misskonzeptionen‘ zu identifizieren und uns der Wirklichkeit des Lebens zu stellen.

Prof. Dr. med. Heinz Weiß war lange Jahre an den Universitäten Würzburg und Tübingen tätig, leitete mehr als 20 Jahre die Abteilung für Psychosomatische Medizin am Robert-Bosch-Krankenhaus, Stuttgart, und steht seit 2012 als Mitglied des Direktoriums dem medizinisch- psychosomatischen Bereich und der Ambulanz des Frankfurter Sigmund-Freud-Instituts vor. Ebenfalls seit 2012 leitet er als Chair die Education Section des International Journal of Psychoanalysis. Von ihm stammen zahlreiche Zeitschriften- und Buchveröffentlichungen mit einem Schwerpunkt zu pathologischen Persönlichkeitsorganisationen in deutscher und englischer Sprache. Zuletzt hat er zusammen mit Claudia Frank ein vierbändiges Werk zu den ‚Ausgewählten Schriften‘ Roger Money-Kyrles herausgegeben.

https://sigmund-freud-institut.de/index.php/mitarbeiter-innen/weiss-heinz/

 

Mittwoch

18. März 2026

20 Uhr 30

 

Martin Teising

Die Bedeutung von Grenzen für Individuen und Gesellschaft aus psychoanalytischer Sicht

 

Grenzen stellen eine Barriere dar, die einengen oder beschützen kann. Die Auflösung sozialer, kultureller, moralischer und religiöser Grenzen im Rahmen gesellschaftlicher Individualisierung hat Freiheiten eröffnet, aber fordert auch Eigenverantwortung und bedingt Überforderung. In dem Vortrag werden entwicklungspsychologische mit sozialen Aspekten von Grenzen verknüpft und aktuelle Entwicklungen diskutiert.

 Prof. Dr. phil. Martin Teising ist Facharzt für Psychosomatische Medizin, Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie, Psychoanalyse, Lehranalytiker der DPV, sowie Leiter des örtlichen Ausbildungsausschusses am Alexander Mitscherlich Institut Kassel. Von 2012 bis 2018 war er Präsident der Internationalen Psychoanalytischen Universität Berlin. Er ist Europäischer Repräsentant im Vorstand der Internationalen Psychoanalytischen Vereinigung.

https://www.martin-teising.de/

 

Mittwoch

20. Mai 2026

20 Uhr 30

 

Elisabeth Imhorst

Über den Schmerz, nicht im eigenen Körper wohnen zu können.

 

Kann trans Identität auch das Ergebnis von unbewussten Konflikten sein? Dieser Frage werde ich mich von einem klinischen Standpunkt aus nähern, ausgehend von eigenen Erfahrungen in ergebnisoffenen Behandlungen. Im Zentrum meiner Überlegungen steht die Diskrepanz zwischen äußerem Körper und innerem Körperbild, die mit Eintritt der Pubertät zunächst als Schmerz, nicht im eigenen Geschlechtskörper wohnen zu können, bewusst wird. Wie kann es uns dann gelingen, in konkordanter Probeidentifizierung Wunsch, Affekt oder Selbstbild von trans Patient:innen so zu deuten, dass sie sich richtig gesehen und verstanden fühlen können?


Dr. Elisabeth Imhorst, Psychologische Psychotherapeutin, Psychoanalytikerin (DPV, IPV),
niedergelassen in freier Praxis in Köln; Dozentin, Supervisorin und Lehranalytikerin an
der Psychoanalytischen Arbeitsgemeinschaft Köln-Düsseldorf der DPV. Sie war Lecturer
an der Universität zu Köln am Lehrstuhl für Klinische Psychologie und Psychotherapie
und hatte Lehraufträge an verschiedenen Hochschulen, zuletzt im Studiengang
Counceling und Eheberatung an der KathHo NRW. Ihr Wissenschaftlicher Schwerpunkt
sind die Themen Körper, Geschlecht und sexuelle Entwicklung, zu denen sie regelmäßig
vorträgt und publiziert, zuletzt:
Imhorst, E. (2024). Identitätsdi6usion und trans Identität. Historischer Abriss und
klinisches Beispiel. In Kammerer; D., Klug, H. & Wolff Bernstein J. (Hrsg.) Neu denken
und handeln. Der Einfluss gesellschaftlicher Umbrüche auf die Psychoanalyse (S. 233-
252). Psychosozial-Verlag.
Imhorst, E. (2023a). Schwierigkeiten in der Analyse von trans Patient:innen. Zur
Bedeutung von Abstand und (technischer) Neutralität. In Jahrbuch der Psychoanalyse
86(1), 19-30.

www.koelner-psychotherapeuten-praxis.de

 


Bewerbung 

Ab dem Sommersemester 2026 ist nur noch eine Zulassung approbierter psychologischer Bewerber bzw. approbierter Humanmediziner für die Weiterbildung in einer zweiten Fachkunde möglich.

Sie können Ihre Bewerbung für das nächste Sommersemester 2026 bis zum 30.09.2025 persönlich oder per E-Mail an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! einreichen.

Dem Bewerbungsformular sollen beigefügt werden:

 a) Ein Lebenslauf mit einem Rückblick auf Ihre bisherige persönliche Entwicklung, unter Berücksichtigung der nach Ihrer Auffassung besonders prägenden Situationen und Stationen, sowie einer detaillierten Darstellung des schulischen und beruflichen Werdeganges, einschließlich der bisherigen klinischen bzw. psychotherapeutischen Tätigkeit ( 4 Seiten). Sie können außerdem eine tabellarische Auflistung Ihres beruflichen Werdegangs beifügen.

 b) beglaubigte Kopien der die bisherige Ausbildung belegenden Urkunden

 c) drei Passbilder neueren Datums.

 

Bewerbungsunterlagen

 >>download Bewerbungsformular

 

Aktueller Informationsabend

 

Genauere Informationen zum Thema Bewerbung und Aus-und Weiterbildung am IPB gibt es auf unserem Informationsabend.

 
Termine:
04.09.2025, 20:15 Uhr
 
Ort:
IPB Institut für Psychoanalyse, Psychotherapie und Psychosomatik Berlin e.V. , Helgoländer Ufer 5, 10557 Berlin
 
 
Anmeldung unter: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!
 
 
 
Stand 07/ 2025

 

 

 

 

 
 
 
 

 

 
 

 

 

Lange Nacht der Wissenschaften

unter https://www.bpsi.berlin/


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